Dauerausstellung zu Krieg und Heimatvertriebenen

Um an die Teilnehmer und Gefallenen des deutsch-französischen Krieges 1870/71 zu erinnern, errichtete man 1896 am unteren Ende der damaligen Langgasse (heute Rathausstraße) in Niederbrechen ein Denkmal. Dieses Denkmal musste wegen des zunehmenden Verkehrs auf der Bundesstraße schließlich 1951 entfernt werden. Die Steinplatten aber, auf denen die Namen der Teilnehmer eingraviert wurden, lagerten viele Jahre auf dem Dachboden des alten Rathauses und wurden für die Ausstellung aufgearbeitet. Von den 36 Niederbrechener Soldaten kehrten 3 aus dem Krieg nicht wieder zurück.

Auch in Oberbrechen gab es ein Denkmal für die 38 Teilnehmer des Feldzuges, die alle wieder nach Hause zurückkehren konnten. Es wurde 1875 eingeweiht und stand am Denkmalplatz, der dadurch auch seinen Namen erhielt. Wegen Verwitterung und Baufälligkeit wurde es 1952 allerdings abgebrochen.

Die vier Gedenktafeln auf der Fensterseite des Raumes sind den Gefallenen und Vermissten des ersten und zweiten Weltkrieges aus Oberbrechen gewidmet. Sie waren in den letzten Jahrzehnten in der Muttergotteskapelle zu sehen. An die gefallenen Mitglieder des Männergesangvereins Frohsinn Niederbrechen erinnern die beiden Tafeln an der linken und rechten Seite im Eingangsbereich des Raums.

Ergänzt wird die Ausstellung der Gedenktafeln mit einigen weiteren Exponaten, z.B. zwei Stahlhelmen von Soldaten.

Die Standarte erinnert an den Krieger-Militär-Verein Werschau von 1898. Solche Vereine hatten das Ziel, die Kameradschaft zwischen ehemaligen Soldaten, Kriegsteilnehmern und Soldaten der Bundeswehr zu fördern, das Brauchtum zu erhalten und die Bewahrung des Andenkens an die gefallenen und vermissten Soldaten. Die Standarte wurde am 25.06.1911 geweiht. Notlichter erinnern an die dunklen Stunden in der Zeit des 2. Weltkriegs.

Die Konsumgüter waren zu Kriegszeiten knapp und wurden daher vom Staat rationiert. Es gab Brot- und Lebensmittelkarten für die Zuteilung des Nahrungsmittel. Die Karten berechtigten zwar zum Empfang der Güter, waren aber keine verbindliche Garantie, dass man diese auch tatsächlich erhielt. Wenn Warenknappheit herrschte, konnten auch die Marken nicht eingelöst werden.

Die Finanzierung des 1. Weltkrieges brachte eine Inflation mit sich. Man spricht von der deutschen Inflation von 1914-1923. Mit dem Ende des
1. Weltkrieges hatte die Mark bereits die Hälfte ihrer Kaufkraft verloren.

Die Margarine wurde zu Zeiten des Weltkrieges in das ausgestellte Papier mit Motiven der deutschen Reichswehr eingewickelt und verkauft.

Heimatvertriebene

In der Folge des Zweiten Weltkrieges mussten viele Menschen ihre liebgewonnene Heimat verlassen. Viele Heimatvertriebene fanden in Niederbrechen, Oberbrechen und Werschau ein neues Zuhause. Ihre Namen sind in den auf dem Tisch ausgelegten Listen vermerkt.

Daneben steht eine Holzkiste, in welche die Heimatvertriebenen das nötigste Hab und Gut packen mussten, das sie mitnehmen durften. Die beiden Schautafeln zeigen die Gebiete, aus denen viele Heimatvertriebene in unsere Gemeinde kamen (Sudetenland, Egerland). Sie waren häufig zunächst in spärlich ausgestatteten Unterkünften untergebracht, denn in den Nachkriegsjahren war die Wohnungsnot sehr groß. Sinnbildlich dafür steht der kleine Notherd, der oft zur Ausstattung solcher Wohnungen gehörte. Auch hier in den heutigen Museumsräumen im Dachgeschoss waren einige Jahre lang Heimatvertriebene untergebracht.