"Jungs Molisch". Adam Jung - Leben und Werk des Niederbrechener Malers und Fotografen (1874 - 1950).

„Jungs Molisch“ ist in Niederbrechen vor allem bei den Älteren ein Begriff und geht auf den Maler und Fotografen Adam Jung (1874–1950) zurück. Das Leben und Werk des Künstlers und „Pioniers der Fotografie im heimischen Raum“ (NNP vom 17.10.2008) werden in diesem Heft vorgestellt.

Nach Schule und Maler- und Anstreicherlehre beginnt Adam Jung bei dem heimischen Künstler Peter Paul Stillger („Küster-Peter“) eine auf die Wintermonate beschränkte Ausbildung zum Kunstmaler. Die aus dieser Phase überlieferten Skizzenbücher und Studienzeichnungen geben einen guten Einblick in sein künstlerisches Talent.

1898 gründet Adam Jung in der Nikolausstraße ein Maler- und Anstreichergeschäft und betreibt eine Drogerie, deren benötigte Kräuter er als Naturfreund kennt und selbst sammelt.

Parallel dazu eröffnet er ein Fotostudio, das - auf seinen Schwiegersohn Adam Ehrlich und später auf seinen Enkel Dieter Ehrlich übertragen – mehr als 100 Jahre Bestand haben sollte. Nahezu alle alten Aufnahmen von Niederbrechen stammen von ihm und stellen eine einmalige Fotosammlung zur Geschichte des Ortes dar.

Überliefert sind auch Gemälde, deren Motive Adam Jung in Niederbrechen fand. Porträts, Landschafts- und Heiligenbilder runden die Palette ab. Über den Verbleib von vielen seiner Auftragsgemälde (die vor allem aus den 1920er Jahren stammen) ist nichts bekannt.

Beeindruckend sind seine Feldpostbriefe und -karten aus dem 1. Weltkrieg, die – mit herrlichen Miniaturen versehen – das Leben in Niederbrechen, aber auch an der Front (er war in Verdun eingesetzt) schildern.