2. Corona-Dialog mit Unternehmen in der Gemeinde Brechen

Unternehmen in der Gemeinde Brechen vernetzen sich in der Corona-Krise und überlegen gemeinsam mit der Gemeinde mögliche Wege aus dieser wirtschaftlich schwierigen Lage. Der Bürgermeister der Gemeinde Brechen hat zum zweiten Mal zum „Corona-Dialog“ eingeladen, der sich als regelmäßiger Austausch mit Gewerbetreibenden in der Gemeinde bereits etabliert hat und auch weiter fortgesetzt werden soll.

Inzwischen gibt es bekanntermaßen weitere Lockerungen. Betriebe, die beim letzten Treffen noch geschlossen waren, können mittlerweile unter strengen Rahmenbedingungen öffnen. Seit dem letzten Austausch vor einem Monat hat Bürgermeister Frank Groos gemeinsam mit den verschiedenen Unternehmen aus der Gemeinde Brechen immer wieder Nadelstiche gesetzt, durch regelmäßige Veröffentlichungen der vorhandenen Hygienekonzepte und Schaffung von Aufmerksamkeit. Die Kampagne „Wir werden mit Sicherheit öffnen“ wurde ins Leben gerufen.

Durch unsere Aktionen in Brechen haben wir sicher nicht die Corona-Politik der Bundesregierung geändert, aber ich glaube schon, dass wir einen kleinen Beitrag dafür geleistet haben, dass zumindest zaghafte Öffnungsperspektiven geschaffen wurden. Die Summe der verschiedensten Aktivitäten hat am Ende dazu beigetragen, dass auch bei Land und Bund angekommen ist, dass es Konzepte und Perspektiven braucht“, so Bürgermeister Frank Groos.

Regelmäßiger Gast bei den Wirtschaftsforen in der Gemeinde Brechen ist Monika Sommer, Hauptgeschäftsführerin der IHK Limburg. Die IHK begleitet den Austausch zwischen Unternehmen und Gemeinde und steht immer  für Fragen und Unterstützung zur Verfügung. Insgesamt konnte eine verhalten optimistische Stimmung festgestellt werden. Die neuen Möglichkeiten von „click and meet“, also die Kundenberatung nach entsprechender Terminvereinbarung, ist für einige Unternehmen eine Chance, hilft aber Geschäften, die auf eine gewisse Kundenfrequenz angewiesen sind nicht oder nur bedingt weiter. Einigkeit bestand darin, dass die bürokratischen Hürden ein Problem darstellen, was in der Corona-Krise mitunter auch existenzgefährdend sein kann. Hier sichert die IHK-Geschäftsführerin zu, dass sie sich für die Unternehmen stark machen wird.

Ein wichtiger Teil einer Öffnungsstrategie wird nach Auffassung der Gesprächsteilnehmer Schnelltests bzw. Selbsttests sein. „Die Teststrategie läuft aber leider alles andere als korrespondierend zur Öffnungsstrategie. Hier muss man von einem Politikversagen sprechen“, so Bürgermeister Groos, der mit diesen deutlichen Worten auf breite Zustimmung traf. Aus dem Kreis der Unternehmen wurde auch darauf hingewiesen, dass man sich durch Selbsttests nicht in trügerischer Sicherheit wiegen dürfe. Die gängigen AHA-Regeln müssten nach wie vor Beachtung finden und sind immer unverzichtbarer Teil der vorhandenen Hygienekonzepte, daran würden auch Tests und Impfungen zunächst nichts ändern.

Kritisch wurde nach wie vor die unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern bewertet, da im nicht weit entfernten Rheinland-Pfalz beispielsweise Öffnungen zum Teil ohne Termin möglich sind und im benachbarten Hessen eben nicht. Bei allen positiven Aspekten des Föderalismus wäre das für die Bürgerinnen und Bürger gerade in „grenznahen Regionen“ schwer vermittelbar und nachvollziehbar.

Bürgermeister wie IHK-Geschäftsführerin nahmen gerne den Auftrag aus der Runde mit, in ihrem jeweiligen beruflichen Umfeld nicht nur die Sorgen und Nöte der Unternehmen weiterzutragen und insbesondere der Politik zu spiegeln, sondern auch Lösungsansätze weiterzuleiten, die die Unternehmen bereits haben, aber noch nicht konsequent umsetzen dürfen.

Trotz der nach wie vor angespannten Situation im Einzelhandel, Dienstleistungsbetrieben und der Gastronomie war der 2. Corona-Dialog in der Gemeinde Brechen wieder einmal sehr konstruktiv, sehr informativ und stets lösungsorientiert. Das stimmt mich zuversichtlich und so kann ich positiv festzuhalten, dass viele Jahre nach der Auflösung des Gewerbevereins  eine neue Form der Kooperation in der Gemeinde Brechen gefunden wurde, die wir auf jeden Fall weiter entwickeln werden. In jeder Krise liegt eben auch eine Chance“, so Bürgermeister Groos.