Fast 50.000 Euro an 36 Vereine und Gruppen sowie an erfolgreiche und engagierte junge Menschen ausgeschüttet (Ein Bericht mit Fotos von Joachim Heidersdorf)
Ein volles Haus und dazu frohe Gesichter im Limburger „Funkerheim“: Die Max Stillger Stiftung hat dort am 24.04.2025 bei der inzwischen schon traditionellen „Spendenfeier“ fast 50.000 Euro ausgeschüttet. Nutznießer sind 36 Vereine, Gruppen und Institutionen sowie erfolgreiche und engagierte junge Menschen in der Region.
Vorsitzender Max Stillger versprach den Besuchern, sein großzügiges Mäzenatentum nicht nur fortzuführen, sondern weiter auszubauen. „Mein Ziel ist es, in etwa zwei Jahren jeden Tag rund 1000 Euro für gute Zwecke auszugeben“, sagte er unter großem Beifall. Die von ihm im Mai 2017 gegründete Stiftung sei auf dem besten Weg. „Heute habe ich wie in jedem Jahr, also zum neunten Mal, 100.000 Euro in den Kapitalstock eingezahlt, der inzwischen auf 1,24 Millionen Euro gewachsen ist“, erläuterte Stillger. Allein die Erträge daraus, 2024 immerhin 80.000 Euro, garantierten, die Stiftungszwecke zu erfüllen: wichtige Aufgaben für die Gesellschaft zu fördern, Notleidenden zu helfen und Leistungen junger Menschen zu belohnen. Im Vorjahr seien 152.000 Euro an Spendenerlösen hinzugekommen, sodass 232.000 Euro zur Verfügung gestanden hätten.
Die Stiftung hat nach seinen Angaben in acht Jahren rund 2,5 Millionen Euro eingesammelt und die Hälfte davon ausgezahlt.
Geld bleibt in der Region
„Das Geld bleibt in der Region“, betonte Max Stillger. Nur nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2022 habe es eine Ausnahme gegeben. Mit diesem Hinweis bat er leidenschaftlich um weitere Spenden, die zu 100 Prozent weitergeleitet würden. „Bei uns könnt Ihr sicher sein, dass jeder Cent ankommt. Bei anderen Hilfsorganisationen gehen bis zu 30 Prozent für die Verwaltung drauf“, sagte Stillger. Dass der Vorsitzende persönlich alle Verwaltungskosten trage, sei in Deutschland selten.
„Bis 2030 sollen fünf Millionen im Kapitalstock liegen“, so der Unternehmer. Ob er bis dahin auch eine Erweiterung des Domizils des Limburger Carnevalsvereins (LCV) „Blaue Funker“ auf dem Stephanshügel unterstützen würde, ließ Stillger offen. „Es wird Zeit, dass wir den Bauantrag stellen“, rief er dem Vorsitzenden Manfred Thomé angesichts des proppenvollen Saals zu. Die Karnevalisten, denen der 62-Jährige für die Ausrichtung und gute Bewirtung dankte, dürfen sich seiner Gunst sicher sein. Sie gehören zu den „Gesetzten“ auf der Liste der Begünstigten – ebenso wie Stillgers Heimatverein, der FCA Alemannia Niederbrechen, der TV und die Kirmesburschen Niederbrechen, das Palliativnetzwerk Limburg-Weilburg, die Dehrner Krebsnothilfe und künftig auch der TuS Dehrn.
Bei der Übergabe der symbolischen Schecks auf der Bühne fungierten als „Paten“ Landrat Michael Köberle, der Bundestagsabgeordnete Markus Koob, die beiden Landtagsabgeordneten Andreas Hofmeister und Christian Wendel (alle CDU), der Brechener Bürgermeister Frank Groos (parteilos) und Martin Richard als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung.
Ehrenpreise vergeben
Einen großen Auftritt hatten auch Leichtathletin Ina Ehrmann, die D-Jugendfußballer der JSG Brechen Weyer sowie die Ehrenamtler Chiara Stillger und Johannes Höhler, die mit den Hermann-Klaus-Preisen ausgezeichnet wurden. Schwimmer Timm Borgens fehlte krankheitsbedingt. Einen Sonderpreis erhielt Boxer Eldar Etemovic. Die Aktion erinnert an den verstorbenen langjährigen Sportkreis-Vorsitzenden Hermann Klaus, der auch der erste Vorsitzende der Max Stillger Stiftung war.
Die von einer fachkundigen Jury ausgewählten Juniorsportler dürfen sich über eine Prämie von jeweils 750 Euro freuen, die Mannschaft über 1500 Euro, die beiden Ehrenamtler über jeweils 500 Euro und der Sonderpreisempfänger über 300 Euro. Erster Gewinner des mit 1000 Euro dotierten Bernd-Hölzenbein-Gedächtnispreises für talentierte Nachwuchskicker, der beim Erinnerungsspiel am Mittwoch in Dehrn überreicht wird, ist der Obertiefenbacher U18-Nationalspieler Ben Nink.
Das Palliativnetzwerk bekam 3300 Euro, die Vereine und Gruppen jeweils 1100 Euro, die beiden Karnevalvereine jeweils 1111 Euro. das Juniorteam 1500 Euro, die Juniorsportler jeweils 750 Euro und die Ehrenamtler jeweils 500 Euro. Das summiert sich auf insgesamt 47.122 Euro.
Benefizkonzert mit Big Band
In seiner Rede berichtete Stillger über weitere Aktivitäten, wie die Förderung der finanziellen Bildung von Schülern und die Betreuung von Flüchtlingen. Eine große Stärke der Stiftung sei es, schnell und unbürokratisch zu handeln. „Nach dem Brand vor Kurzem in Niederweyer haben wir sofort Geld überwiesen“, berichtete er.
In seinem Ausblick warb er für das Benefizkonzert mit der Big Band der Bundeswehr am 9. Dezember in Limburg. „Wir brauchen eine volle Stadthalle“, sagte Stillger und hob in diesem Zusammenhang Cheforganisator Theo Speier hervor, der „für die Stiftung Gold wert“ sei. Stillger dankte auch den anderen Vorstandsmitgliedern Simon Schneider, Thorsten Wörsdörfer und Anke Baumann sowie den Kuratoriumsmitgliedern Martin Richard, Ina Mücke, Klaus Merz und Marcel Kremer. Der im März verstorbenen Ina Nolte, die diesem Gremium von Beginn an angehört hatte, sowie seiner Mutter Erika gedachte er in einer Schweigeminute.
Infos und Anträge: Max Stillger Stiftung, Brüsseler Straße 5, 65552 Limburg, Telefon 06431 / 94730, www.max-stillger-stiftung.de, Spendenkonto: Volksbank Rhein-Lahn-Limburg, IBAN: DE42 5709 2800 0217 4353 07