Verkehrsproblematik in Brechen

Frank Groos stellt gemeinsam mit Jessica Hastrich, der künftigen Leiterin des Ordnungsamtes, und ihrem Vorgänger Gerhard Stillger die neuen Flyer vor.

Zu den meist diskutierten Themen in der Gemeinde Brechen zählt vermutlich die Verkehrs- und Parkraumproblematik. Zugeparkte Gehwege oder Einmündungsbereiche sind sowohl für Fußgänger als auch für Autofahrer ein Sicherheitsrisiko und Konflikte zwischen ruhendem und fließendem Verkehr sind oft festzustellen und führen zu Behinderungen des Verkehrsablaufs, vor allem an der B8-Durchfahrt in Niederbrechen oder an den Bahnhöfen, um nur zwei Bereiche zu nennen.

Die Gemeinde Brechen hatte aus diesem Grund zu zwei Bürgerworkshops in die Kulturhalle eingeladen, denn die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger war dabei ein wichtiges Anliegen. Gemeinsam mit einem Ingenieurbüro für Stadt- und Verkehrsplanung konnten die Bürgerinnen und Bürger auf Problematiken hinweisen und ihre eigenen Lösungsvorschläge einbringen. „Probleme aufzeigen ist wichtig, aber konstruktiv an Lösungen mitarbeiten, das erfordert ein ganz besonderes Engagement“, so Bürgermeister Groos, der sich auf diesem Wege nochmals bei allen Mitwirkenden für Ihren Einsatz bedankt.

Im Nachgang zum Bürgerworkshop hatte ein Ingenieurbüro die Ideen und Wünsche erfasst und mit den selbst erhobenen Daten zusammengetragen und das daraus resultierende Parkraumkonzept der Gemeinde anschließend überreicht.

Als Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses wurden inzwischen einige Vorschläge in die Tat umgesetzt, stets unter Beachtung des Spannungsfeldes zwischen steigendem Verkehrsaufkommen und Ortskernbelebung:

  • Kostenfreies Parken auf dem Festplatz in Niederbrechen und dem P+R Parkplatz in Oberbrechen (um die Parkplatzproblematik in den Seitenstraßen der Bahnhöfe zu entlasten)
  • Einrichtung von Kurzzeitparkzone in der Frankfurter Straße, Oberbrechen
  • Neue Kennzeichnung von Stellplätzen in der Brandgasse in Niederbrechen
  • Erneuerung Parkmarkierung an der B8, Rathaus- und Friedrichstraße
  • Markierung von Grenzmarkierungen im Bereich Hauptstraße/Hessenstraße in Werschau sowie im Kreuzungsbereich Villmarer Straße und Bachstraße und der Langhecker Straße in Niederbrechen
  • Anschaffung eines Verkehrszählgerätes zur Messung von Kfz-Zahlen und Geschwindigkeiten
  • Die flächendeckende Einführung einer 30er Zone in den Ortsstraßen aller Ortsteile (mit Ausnahme der Bereiche mit Bundes-, Landes und Kreisstraßen) wird zur Zeit vorbereitet.

Ein weiterer Vorschlag aus dem Bürgerworkshop war, die Verkehrsteilnehmer durch Informationsflyer u.a. aufzuklären. Die Gemeinde hat diese Idee aufgegriffen und drei unterschiedliche Flyer entwickeln lassen, die das Ordnungsamt in den nächsten Monaten an Verkehrsteilnehmer aushändigt, die sich nicht an die STVO halten. Damit soll an Vernunft und gegenseitige Rücksichtnahme appelliert werden, ohne dass gleich ein Strafzettel verhängt wird.

Zudem werden die Mitarbeiter des gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirks der Kommunen Bad Camberg, Selters und Brechen weiter unterwegs sein, die sowohl den ruhenden als auch den fließenden Verkehr beobachten und Fehlverhalten sanktionieren.

Bei allen Maßnahmen und Regelungen, die getroffen werden, gilt aber: Es liegt in erste Linie an jedem Verkehrsteilnehmer selbst, die vorhandenen Regeln zu beachten.

„Falschparker parken nicht deshalb falsch, weil die Gemeinde oder Straßenverkehrsbehörde nichts geregelt hat. Würden alle Verkehrsteilnehmer die Vorgaben der STVO beachten und vor allem gegenseitige Rücksichtnahme walten lassen, wären viele Konflikte ohne zusätzliche Reglementierung sehr einfach zu lösen“, so Bürgermeister Frank Groos.