Sommeraktion der Brecher Gemeindevertreter führt zur DLRG im Dorfkern

Der Gemeindevorstand und die Gemeindevertretung der Gemeinde Brechen haben im Rahmen ihrer diesjährigen Sommeraktion die DLRG in ihrem Domizil in Niederbrechen besucht. Jedes Jahr im Sommer schauen sich die Mandatsträger besondere Einrichtungen oder besondere Locations in der Gemeinde an.

Da die DLRG kürzlich einen Wechsel im Vereinsvorstand hatte und seit nunmehr zehn Jahren den ehemaligen Bauhof der Gemeinde als neuen Vereinsstützpunkt nutzt, gab es gleich zwei gute Gründe für den Besuch der Gemeindegremien. Interkommunale Zusammenarbeit ist ein aktuelles Thema in der Kommunalpolitik, aber für die DLRG schon längst etabliert und bewährt. Auch, wenn man in Abwesenheit größerer Wasserflächen (bis auf den Ems-/Wörs- und Laubusbach) die DLRG in Brechen nicht vermuten mag, erfüllen die zwischenzeitlich annähernd 300 Mitglieder aufgrund ihrer Expertisen umfangreiche Aufgaben, die bis an die Küsten der Republik reichen.

Die Gemeindevertreter freuten sich daher über eine Einladung des ersten Vorsitzenden René Heuser. Dieser empfing die Vertreter der Gemeinde zusammen mit Wolfgang Dillhöfer, der vor René Heuser 38 Jahre lang die Geschicke des Vereins leitete, Christoph Schneider in seiner Funktion als Ausbilder Schwimmen, Torben Knetsch als Stützpunktleiter Runkel und David Gomez in seiner Funktion als Vorsitzender der DLRG Jugend. Die Geschichte der Ortsgruppe ist eng verwoben mit dem ehemaligen Hallenbad, welches bis 1996 oberhalb der Schule stand. Viele Kinder haben hier Schwimmen gelernt und ihre Fähigkeiten mit weiterführenden Schwimmabzeichen attestiert bekommen. Die Wiedererkennung einer der letzten Bänke aus dem Schwimmbad war daher bei einem Großteil der Gäste sofort gegeben, wie sich Wolfgang Dillhöfer freute. Die „satzungsgemäße vordringliche Aufgabe der DLRG ist die Schaffung und Förderung aller Einrichtungen und Maßnahmen, die der Bekämpfung des Ertrinkungstodes dienen“ und damit ist das aktuelle Thema des Besuches wichtiger denn je. Die Zahl der Badeunfälle mit Todesfolge ist immer wieder in den Medien präsent und das Thema daher auch den Vertretern der Gemeinde sehr am Herzen gelegen. Die Vielfalt der Aufgaben ist in der Ortsgruppe vollumfänglich abgebildet – vom Erlernen des Schwimmens über die Weiterbildung zu Rettungsschwimmern bis hin zu Strömungsrettern, Erste-Hilfe-Ausbildung und der Einbindung in die Alarmierungsketten des Katastrophenschutzes im Landkreis Limburg-Weilburg und darüber hinaus. Ferner gehören die Wachdienste auf der Wasserrettungsstation der Schleuseninsel in Runkel zu den Hauptaufgaben der DLRG-Ortsgruppe. Nach dem Wegfall der Trainingsmöglichkeiten in Niederbrechen wurden Alternativen gesucht und erfolgreich im Hallenbadverein Offheim gefunden. Dort wird regelmäßig trainiert und ausgebildet – der Erwerb des bekannten „Seepferdchens“ ist der Einstieg für eine Karriere bei der DLRG, freut sich Christoph Schneider.

Die Vertreter der Gemeinde zeigten sich beeindruckt vom umfangreichen Aufgabengebiet der Ortsgruppe, die im ehemaligen „Bullenstall“, dem vormaligen Bauhof der Gemeinde Brechen ihre neue Bleibe gefunden hat. So wie die Finanzen und die vielen Helfer es ermöglichen, wurde der seit rund einem Jahrzehnt bezogene Platz kontinuierlich ausgebaut und an die sich wechselnden Bedürfnisse des Vereins zur Unterbringung von Material und Einsatzvor-/Nachbereitung angepasst.

Wer sich für die Arbeit der DLRG interessiert, ist herzlich eingeladen, sich auf der Webseite https://brechen-runkel-villmar.dlrg.de zu informieren und mit dem Verein in Kontakt zu treten. Sehr stolz ist man, dass Fahrzeuge und Ausrüstung größtenteils aus Eigenmitteln bestritten werden konnten und freut sich daher über einmalige oder wiederkehrende Zuwendungen in Form von Spenden. Über die Möglichkeiten informiert der 1.Vorsitzende René Heuser oder auch die Webseite. Mit einem kleinen Imbiss in geselliger Runde klang der Besuch in der Ortsmitte im Schatten des Gefangenenturms aus.

Bilder & Text: Peter Ehrlich