Vor 50 Jahren: Zusammenschluss von Niederbrechen und Werschau

Die alten Wappen von Niederbrechen (links) und Werschau (rechts)

Vor genau 50 Jahren haben sich die ehemals selbstständigen Gemeinden Niederbrechen und Werschau zusammengeschlossen.

Nach dem Plan des Innenministers im Jahr 1971 sollten alle Gemeinden unter 1.500 Einwohner anderen Gemeinden angegliedert werden. Werschau wird mit Niederbrechen zusammengeschlossen. Wenn sich beide Gemeinden bis 11.November 1971 freiwillig zusammenschließen, kommen sie in den Genuss der erhöhten Schlüsselzuweisung.

Nach diesen Vorgaben wurde am 04. November 1971 zwischen der Gemeinde Werschau und der Gemeinde Niederbrechen ein Grenzänderungsvertrag abgeschlossen, der den Zusammenschluss der beiden Gemeinden zum 31.12.1971 vorsieht.

Die neue Gemeinde soll den Namen "Brechen" tragen. Die Namen der bisherigen Gemeinden sollen als Ortsteilbezeichnungen weitergeführt werden. Sitz der Hauptverwaltung wird Niederbrechen, der Ortsteil Werschau erhält eine Verwaltungsstelle, die mindestens an zwei Tagen in der Woche, insgesamt acht Stunden, offen ist, Auch Aufgebotsverhandlungen und Trauungen werden in dem jeweils zuständigen Ortsteil vorgenommen.

Die in Aussicht gestellten erhöhten Schlüsselzuweisungen werden zu 60 % dem Ortsteil Werschau, zu 40 % dem Ortsteil Niederbrechen zufließen. Außerdem müssen alle begonnenen kommunalen Maßnahmen fortgeführt werden: Erschließung der beiden Baugebiete Flur 2 und Flur 4, Fertigstellung des Kindergartens, Restausbau der Straßen im Dorf, Aufforstung entlang der Autobahn, Bau einer Fußgängerbrücke über den Wörsbach mit Ausbau des Weges zur Dauborner Straße entlang der Autobahn, Ausbau des Weges von Werschau nach Niederbrechen über den Werschberg als Straße mit ausreichender Beleuchtung, die Anlegung des Kinderspiel- und Festplatzes am Gemeinschaftshaus, die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, Baumaßnahme Heidestraße.

Als spätere Maßnahmen sind vorgesehen:

  • jährliche Kulturarbeiten und Erweiterung der Aufforstungsfläche und der Erholungsgebiete,
  • Anlage eines Platzes zum Sporttreiben im Waldgebiet gemäß Flächennutzungsplan,
  • Anlegung eines Friedhofes. mit Leichenhalle,
  • Sanierung des Ortskerns,
  • Ausweisung von Industriegebiet,
  • Bau einer hochwasserfreien Brücke über den Wörsbach.

Im Dezember 1971 erscheint die letzte Ausgabe des „Werschauer Kurier“, am 27.12.1971 die letzte Ausgabe des MitteilungsblattesNiederbrechen (Nr. 33/1971).

Am 21.12.1971 fand die letzte Sitzung der Gemeindevertretung Werschau und am 29.12.1971 die der Gemeindevertretung Niederbrechen statt.

Am 31.12.1971 schließen sich die bisher selbstständigen Gemeinden Niederbrechen und Werschau zur Gemeinde Brechen zusammen.

Am 03.01.1972 überreicht der Herr Landrat in einer Feierstunde die Ernennungsurkunden den Staatsbeauftragten, die bis zur Kommunalwahl im Herbst 1972 die Geschicke der Gemeinde Brechen leiten.

Am 04.01.1972 erscheint die erste Ausgabe des neuen Mitteilungsblatts der Gemeinde "Brechen", am 14.01.1972 ist die erste Gemeindevertretersitzung von Brechen.

 

(Verfasser: Arbeitskreis Historisches Brechen, Ullrich Jung)