Jakob Joseph Göbel

Als Sohn des Schuhmachers Jakob Göbel und dessen Frau Maria Christiane wurde Jakob Joseph Göbel am 03.01.1892 in Werschau geboren. Seine Ehefrau, mit der er die Söhne Rudolf (Bürgermeister in Werschau 1962 – 1968) und Alfred hatte, hieß Susanna Anna.

Er zählte zu den Gründungsmitgliedern des Turnvereins 1908, wo er 1910 auch als Schriftführer in den Vorstand gewählt wurde.

Ab 1920 war Jakob Joseph Göbel Gemeindevertreter und wurde in dieser Funktion am 18.05.1922 in den Ortsausschuss der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen gewählt. Im August 1924 wählte man ihn im Alter von 32 Jahren als Nachfolger von Georg Anton Trost zum neuen Bürgermeister von Werschau.

Am 10.01.1927 lud er zu einer Versammlung in das Gasthaus Wagner ein, in deren Rahmen von den 40 Anwesenden die Freiwillige Feuerwehr Werschau gegründet wurde. Bereits 1928 richtete die Wehr den Bezirkstag der Feuerwehren aus, in dessen Rahmen ein Festzug durch die prächtig geschmückten Ortsstraßen zog.

Auf Veranlassung von Bürgermeister Göbel wurde 1930 die Dorfstraße, die sich in baulich sehr schlechtem Zustand befand, renoviert. 1250 qm wurden neu beschüttet und mit einer Kaltasphaltdecke überzogen. Die Kosten dafür beliefen sich auf 5000 Mark.

1933 kam es bei der Freiwilligen Feuerwehr zu einer sehr ernsten Krise, bei welcher der erste und der zweite Kommandant ihr Amt „wegen Unstimmigkeiten und Wühlereien“ niederlegten. Doch dank des beherzten Einsatzes des Bürgermeisters gelang es bereits fünf Tage später, im Rahmen einer außerordentlichen Jahreshaupt-versammlung wieder Einigkeit herzustellen. Adolf Eufinger wurde Kommandant und Georg Bach sein Stellvertreter. Bürgermeister Göbel wurde zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannt.

Er bemühte sich auch um die Renovierung des alten Schulhauses, die schließlich 1938 vorgenommen werden konnte. 1945 wurde Franz Ricker als Nachfolger von Joseph Göbel durch den Landrat im Pfarrhaus zum Bürgermeister ernannt.

Am 05.11.1965 hat man Joseph Göbel für seine Verdienste um die Gemeinde Werschau zum Ehrenbürger ernannt. Als Dank wurden ihm im Rahmen des Altentags am 23.01.1966 die Ehrenurkunde sowie ein Präsentkorb überreicht.

Der Altbürgermeister starb am 20.01.1967 in Katzenelnbogen und wurde am 22.01.1967 auf dem Friedhof von Bergen beerdigt.