Fotolabor

Über 100 Jahre bestand das Fotogeschäft der Familie Ehrlich (ehemals Adam Jung) in der Nikolausstraße in Niederbrechen. Als es 2006 geschlossen wurde, hat die Familie Ehrlich eine ganze Sammlung von historischen Kameras dem Heimatmuseum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Die Kameras spiegeln ein Stück Fotografiegeschichte wieder. Darunter befinden sich auch ein Vergrößerungsgerät sowie ein Apparat für Passfotos. Aus den Anfangsjahren stammt auch die Stativkamera. Wenn man hindurch schaut sieht man alles auf dem Kopf stehend. Die ältesten Fotoapparate stammen noch aus den Jahren der Geschäftsgründung. Es gibt in den Archivbeständen nur wenige Fotografien des Ortsteils Niederbrechen, die nicht aus dem reichhaltigen Fundus der Familie Ehrlich bzw. Jung stammen. Eine Zeichnung zeigt eine der historischen Kameras in Betrieb.

Adam Jung gehörte zu den Pionieren der Fotografie im heimischen Raum. Die ersten bekannten Bilder von Niederbrechen stammen aus dem Jahr 1896, in dem er auch sein Geschäft gründete. Das Bild im Schrank zeigt ihn in einem Selbstporträt. Das Zeichnen hat er bei Peter Paul Stillger (genannt „Küster Peter“) gelernt. Neben Zeichnungen von Heiligen sind sehr viele eindrucksvolle Landschaftsimpressionen entstanden. Seinem Leben und Werk ist ein Heft der Schriftenreihe des Archivkreises Brechen gewidmet, das im Museum käuflich zu erwerben ist.

Sein Schwiegersohn Adam Ehrlich und sein Enkel Dieter Ehrlich haben das Geschäft in der Nikolausstraße übernommen. Auch sie haben sich neben der Fotografie dem Zeichnen und der Malerei gewidmet. Zwei Zeichnungen von Motiven aus dem Heimatort Niederbrechen von Dieter Ehrlich sind ebenfalls ausgestellt. Ein großes Gemälde seines Vaters Adam mit einer Ortsansicht von Niederbrechen ziert den Eingangsbereich zum Sitzungssaal im alten Rathaus in Niederbrechen.