Weinlaube

In Brechen gibt es eine alte Weinbautradition, denn bereits um das Jahr 1200 sind Weingärten geschichtlich nachgewiesen. Das Kollegium der Jesuiten erhielt im Mittelalter von Erzbischof Johann II. das Recht des alleinigen Weinausschankes in Brechen bis dies 1721 widerrufen wurde. Weinberge waren ein wertvoller Besitz und mussten im Zuge von Erbschaften meist geteilt werden. Daher kam es auch vor, dass mancher Bauer nur wenige Quadratmeter besaß. Gab es aber in früheren Jahrhunderten noch sehr viele solcher Weinberge in fast allen Gemarkungen, so wurde Wein im letzten Jahrhundert nur noch zwischen dem Ortsausgang Niederbrechen und der Brückenmühle angebaut. Es gab mehrere Keltereien, in denen die Trauben zu Wein verarbeitet wurden. Durch das Reblaus-schutzgesetz durften schließlich nur noch reblausfreie Sorten angepflanzt werden, was den Leuten dann zu viel Arbeit war, denn der Anbau anderer Feldfrüchte war wesentlich leichter. Die letzte Weinlese fand 1957 statt, allerdings wird in jüngster Zeit wieder in kleinem Umfang Wein in Niederbrechen angebaut.

Die Tischgruppe in der Weinlaube stammt aus der ehemaligen Gaststätte Brückenmühle direkt am Bahnübergang unterhalb der Berger Kirche, die seit Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht mehr existiert. Die Sitzbank in der Weinlaube stand bereits Anfang des 20. Jahrhunderts im ehemaligen Gasthaus Waldesruh in Niederbrechen. Auch die Preistafel stammt aus dieser Gaststätte. Außerdem sind eine historische Weinkelter und eine Apfelkelter ausgestellt. Im Fenster der Weinlaube sind Fotos von den Wingerten zu sehen. Die Weinberge (Wingert) befanden sich in unmittelbarer Nähe der Brückenmühle direkt am heutigen Ortseingang von Niederbrechen. In Niederbrechen ist auch eine Straße danach benannt, der Wingertsweg.