1363: Verleihung der Stadtrechte an Niederbrechen

2013 war es 650 Jahre her, dass Niederbrechen vom damaligen Kaiser Karl IV am 15. Januar 1363 die Stadtrechte erhielt. Auch wenn es diese Stadtrechte heute nicht mehr gibt, so weisen der Gefangenenturm, die Reste der alten Ringmauern und die Straßenzüge des Dorfkerns in die mittelalterliche Zeit als Niederbrechen „Stadt Brechen“ war. Mit mehreren Veranstaltungen erinnerte das Gemeindearchiv Brechen 2013 an das 650-jährige Jubiläum, u.a. mit einem Vortrag von Dr. Christoph Waldecker M.A., Stadtarchivar von Limburg.

Sein damaliger Vortrag liegt nunmehr in einer erweiterten Fassung als Heft der Schriftenreihe Gemeindearchiv Brechen vor, das den Titel trägt „1363: Verleihung der Stadtrechte an Niederbrechen. Niederbrechen, die Region und das städtische Leben im Spätmittelalter. Mit Überlegungen zu Niederbrechens Verlust der Stadtrechte.“ Ausführlich wird darin die Situation und die Besitz- und Herrschaftsverhältnisse Niederbrechens und der Umgebung am Ausgang des Mittelalters geschildert. In weiteren Kapiteln geht Dr. Waldecker der Frage nach, was überhaupt eine Stadt ist, welche Gründe für eine Stadtrechtverleihung ausschlaggebend waren und wie sich die Stadtrechtspolitik der Trier Erzbischöfe gestaltete. Das Leben in einer Stadt und die sozialen Differenzierungen sind weitere Abschnitte gewidmet. Sehr interessant und aufschlussreich sind die abschließenden Überlegungen zu Niederbrechens Verlust der Stadtrechte in der Mitte des 16. Jahrhunderts.