Brecher Feuerwehren mussten viel häufiger ausrücken

Über zahlreiche Ehrungen und Beförderungen freute sich Bürgermeister Frank Groos (Dritter von rechts) zusammen mit den Feuerwehrkameraden.

Klaus Höhler bedankte sich für die Hilfe während und nach dem Hausbrand

Nassauische Neue Presse vom 04.04.2017 von Dr. Johannes Koenig

Die Zahl der Einsätze ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gestiegen –- Hauptgrund dafür waren die 40 Hochwassereinsätze an zwei Tagen. 154 Mal mussten die Brechener Wehren ausrücken.

Brechen-Niederbrechen. Deutlich mehr Einsätze als im Vorjahr verzeichneten die Brechener Wehren im Jahr 2016, berichtete Gemeindebrandinspektor Markus Schütz in der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Ortsteilwehren in der Niederbrechener Kulturhalle. Konkret waren es 2016 154 Einsätze während 2015 nur 104 gezählt wurden. Hauptgrund für den rasanten Anstieg um ein Drittel waren die 40 Hochwassereinsätze am 25. und 26. Juni vor allem in Oberbrechen mit den vielen vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen im Bereich des alten Ortskernes.

Auch die A 3 war dieses Jahr wiederholt Einsatzort für die ehrenamtlichen Helfer: „Ein Verkehrsunfall mit zwei Lkw – diese Alarmdurchsage verheißt nie was Gutes. Mitte April letzten hatten wir innerhalb von drei Tagen gleich zweimal mit der Meldung zu tun“, berichtete Schütz.

Unfälle auf der Autobahn

Los ging es am 11. April kurz vor 14 Uhr mit einem Lkw-Unfall, bei den der Fahrer noch im Fahrerhaus eingeklemmt war. Mit Rettungsplattform und hydraulischem Rettungsgerät rückten die Einsatzkräfte dem zusammengedrückten Blechhaufen, der mal eine Fahrerkabine gewesen war, zu Leibe. Der Fahrer konnte befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Am 14. April folgte dann die Wiederholung: Erneut wurde die Brechener Wehr zum selben Autobahnabschnitt gerufen. Nach seiner Rettung wurde der Fahrer dann mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Großes Lob für die das freiwillige Engagement e gab es dann auch von Landrat Manfred Michel (CDU). Ausdrücklich hob er aber auch die Rolle der Ehepartner hervor, die den Aktiven den Rücken freihielten und die vielen Übungs- und Einsatzstunden akzeptierten.

Auch Bürgermeister Frank Groos (parteilos) würdigte den Einsatz der Freiwilligen, ohne die die Gemeinde ohne Feuerwehr dastünde. „Momentan sind wir gut aufgestellt. Aber als klassische Pendlergemeinde müssen wir ein Auge darauf haben, dass die Einsätzstärke bei Alarmierungen gewährleistet bleibt.“

Digitalfunk

Kurz vor Abschluss der Versammlung hielt Gemeindebrandinspektor Markus Schütz noch ein kurzes Referat über den aktuellen Stand in Sachen Digitalfunk. „Momentan sollen etwa 14 bis 15 Pager für Testzwecke angeschafft werden. Später sollen dann rund 80 zum Bestand gehören“, umriss er die anstehende Umstellung der Alarmierung von analog auf digital. Vom Ablauf her verläuft dann eine Alarmierung wie folgt: In der Leitstelle wird bei einem Alarm ein Zahlencode in ein Sendegerät eingetippt. Auf den Pagern erscheint dann eine Textbotschaft mit den entsprechenden Alarmierungswörtern. Diesen kann außerdem noch ein entsprechender Klingelton zugeordnet werden, so dass der Empfänger auch schon sofort die Dringlichkeit des Einsatzes einordnen kann. Mit dem Pager kann er auch eine Antwort schicken. Allerdings fehlen in der Leitstelle momentan noch die Möglichkeiten, diese auszuwerten.

Zum Schluss ergriff noch der Vorsitzende des Niederbrechener Feuerwehrvereins, Klaus Höhler, das Wort, dessen Haus Mitte Januar abgebrannt war: „Ich möchte Euch für den Einsatz aber auch die große Hilfe danach danken.“ (koe)