Eltern bauen selbst einen Spielplatz um

Zum Helfertag am Spielplatz in der Langhecker Straße sind zahlreiche Teilnehmer gekommen. Denn zusammen mit der Gemeinde und dem Verschönerungsverein Niederbrechen gestalten Eltern den Spielplatz neu.

Auch die Bank wurde gemeinsam geschleppt.

Da war Muskelkraft gefragt: Die Baumstämme sind ein fester Bestandteil des Spielplatzes.

Nassauische Neue Presse vom 03.11.2017 von Johannes Koenig

Niederbrechen.  „Viele Freiwillige sind sogar noch früher gekommen als vereinbart“, erzählte Bürgermeister Frank Groos mit einem Strahlen. Zum Helfertag am Spielplatz in der Langhecker Straße gegenüber dem Seniorenzentrum waren zahlreiche Teilnehmer gekommen. Denn zusammen mit der Gemeinde und dem Verschönerungsverein Niederbrechen gestalten Eltern den Spielplatz neu.

In den Wochen zuvor hatten Mitarbeiter des Bauhofs schon einige Vorarbeiten geleistet. Richtig los ging es aber mit dem Helfertag. Von allen Richtungen kamen junge Familien mit Schubkarren und Schaufeln in der Hand zum alten Spielplatz. An einer Ecke wurde fleißig gegraben, auf der anderen Seite schnitten Männer Baumstämme zurecht, während am Straßenrand Kinder Holzschnitzel aus einem Container in die bereitgestellten Schubkarren schaufelten.

Unterstützung

Mit rund 30 Helfern hatte Mitorganisator Nico Jung von der Elterninitiative im Vorfeld gerechnet. Diese Zahl wurde erreicht, wenn nicht sogar überschritten. Und es blieb nicht nur bei der tatkräftigen Hilfe der vielen Kinder und Eltern. Zusätzlich unterstützt wurden sie nämlich auch von Bauhof-Mitarbeitern und Mitgliedern des Verschönerungsvereins. Außerdem stellte das Seniorenzentrum Kaffee sowie ein Mittagessen zur Verfügung.

Wie aber kam die Idee überhaupt zustande, als Elterninitiative, einen Spielplatz der Gemeinde umzubauen? „Wir sind oft nach Villmar auf den Spielplatz gefahren und haben da erstaunt festgestellt, wie groß der Spielplatztourismus von Niederbrechen nach Runkel doch ist“, erzählte Nico Jung. Das führte zum Nachdenken über die Gründe, warum viele junge Familien die Spielplätze im eigenen Ort offenbar mieden.

Eine Antwort lag auf der Hand: „Die Gemeinde hat die Spielgeräte zwar alle super in Schuss gehalten. Aber viele der Schaukeln, Wippen und Klettergerüste standen schon da, als ich Kind war“, sagt der Organisator.

Betreut wird die Umgestaltung von dem auf Spielplätze spezialisierten Landschaftsplaner Diplomingenieur Matthias Jansen. Während des Helfertags wies er die Neuankömmlinge ein und zeigte ihnen, wo sie anpacken konnten. Allerdings soll die Initiative nicht mit dem Niederbrechener Spielplatz enden: Es wird darüber nachgedacht, andere Ortsteile mit einzubeziehen. (koe)