Limburg hat eine neue Pfarrei: Erste Messe in Heilig Geist Goldener Grund / Lahn zelebriert

Rund 1000 Gäste waren gestern zum Gründungsgottesdienst der Pfarrei „Heilig Geist Goldener Grund / Lahn“ in die Kirche „St. Maximin“ gekommen. Bischof Dr. Georg Bätzing zelebrierte die Messe und lud dazu ein, die neue, größere Pfarrei gemeinsam voranzubringen.

Nassauische Neue Presse vom 28.01.2019 von Petra Hackert

Der vorbereitende Prozess war nicht einfach. Die Auseinandersetzung wurde intensiv geführt, am Ende stand eine andere Entscheidung als die von Bischof Tebartz-van Elst favorisierte. Nicht Villmar, sondern Brechen ist Sitz der neuen Pfarrei „Heilig Geist Goldener Grund / Lahn“. Aber: Es wird weiterhin Dienstsitze in Kirberg, Runkel und Villmar geben. 11 000 Katholiken zu betreuen ist keine einfache Aufgabe. Und: Er habe die Entscheidung, die in Gremien und Ausschüssen vorbereitet wurde, mit Bedacht getroffen, sagte Bischof. Dr. Georg Bätzing. Nur sei es am Ende so: „Es ist die Aufgabe eines Bischofs, die neuen Pfarreien so aufzugliedern, wie er es für notwendig hält – aufgrund der Ressourcen und der Anforderungen. Das kann einem Bischof niemand abnehmen.“

Bitte um Beteiligung

Dies formulierte er bewusst auch mit Blick auf die Pfarrei St. Peter und Paul Villmar, die den letzten Weg des Entscheidungsprozesses nicht mehr mitgetragen hat. Das heißt natürlich nicht, dass keine Villmarer nach Niederbrechen gekommen waren. Menschen aus den Großgemeinden Brechen, Villmar, Runkel, Hünfelden, Selters und Weinbach, die nun ganz oder in Teilen zur neuen Pfarrei gehören, waren dabei, um diesen Schritt mitzuerleben, der nicht der letzte sein soll. „Ich bitte Sie herzlich, dass Sie sich beteiligen, dass Sie dabei sind, wenn wir überlegen, wie diese Pfarrei erneuert werden kann und damit diese große Pfarrei einen neuen Weg zu den Menschen findet“, sagte der Bischof. St. Peter und Paul Villmar habe eine lange, von Trier geprägte Tradition. „Daher weiß ich, wie schmerzlich das jetzt für sie ist. Aber aus dem Zusammenspiel erwächst die Zukunft“, sagte er mit Bezug auf das Evangelium und die Lesungen des Tages. Vom Leib Christi war die Rede. Dem Zusammenwirken vieler, auch mit unterschiedlichen Talenten und Vorstellungen am großen Ganzen.

Der neue Name

Dieses Zusammenwirken wurde im Gottesdienst symbolisiert: Messdiener, Lektoren und musikalisch Mitwirkende aus den Kirchorten gestalteten die Messe gemeinsam, die den neuen Namen mit aufgriff. „Wir hätten keine bessere Wahl treffen können“, interpretierte der Bischof die Bestandteile und setzte sie um in Fragen an die Gemeindemitglieder. Heilig Geist: „Wofür brennen Sie? Welches Feuer steckt in Ihnen?“ Goldener Grund: „Was wächst bei uns heran? Wofür haben wir den Boden bereitet?“ Lahn: „Was tragen wir, damit es die Menschen erreicht?“ Somit sei hier mehr zu tun als „eins aus neun gemacht“. „Wir wollen neue Ideen entwickeln, um die Menschen zu sammeln, damit Kirche kraftvoll dasteht in unserer Zeit.“

Unter dem Dach des Heiligen Geistes – erfüllt vom Bestreben, das Gute, Richtige zu tun – so setzte die Gemeinde ein optisches Zeichen: Ein rotes Tuch wurde über alle Gottesdienstbesucher gebreitet, die gemeinsam unter diesem Dach feierten. Am Schluss gab es kleine Windräder für alle: Zeichen des Wirkens, wenn Gott es will.

Zeit für Gespräche

Bezirksdekan Andreas Fuchs, Pfarrer Ernst-Martin Benner und Diakon Heinz Gemeinder zelebrierten die Messe mit und standen auch anschließend beim Empfang in der Niederbrechener Turnhalle für Fragen zur Verfügung. Bischof Bätzing führte im Gottesdienst Ernst-Martin Benner als Pfarrer der neuen Pfarrei „Heilig Geist Goldener Grund / Lahn“ ein. Der Vorsitzende des neuen Pfarrgemeinderates Marc Schütz dankte dem Bischof am Ende der Messe mit einem kleinen Präsent. Unter der musikalischen Leitung von Jutta Sode mit Michael Raile an der Orgel und den Kantoren Jutta Sode und Johannes Albrecht sorgten die Kirchenchöre Arfurt (Leitung: Johannes Albrecht), Niederbrechen (Jutta Sode), Runkel (Christoph Pabst), Werschau (Carsten Trost), die Arfurter Kirchenspatzen (Patricia Bieske), der Singkreis Langhecke (Thomas Kilian), die Kirchenband Niederbrechen (Monika Königstein) und das Praetorius Ensemble für einen klangvollen musikalischen Rahmen, in den das Kirchenvolk im prallvollen Raum mit einstimmte.

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