Spielplatz "Fliederweg" wird zum Bauplatz

Der Erlös soll in Neugestaltung von Spiel- und Bolzplätzen fließen, auch in Oberbrechen

Grabanlagen auf dem Friedhof in Niederbrechen, die von einer Gärtnerei betreut werden, könnten das Erscheinungsbild verbessern. Dies und ein Spielplatzrückbau in Oberbrechen beschäftigten die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung – unter anderem.

Nassauische Neue Presse vom 12.04.2019 von Tobias Ketter


Der Vorschlag den Spielplatz „Fliederweg“ in Oberbrechen zurückzubauen, sorgte für heftige Diskussionen in der Gemeindevertretung. „Er ist kaum noch frequentiert und an den Spielgeräten wurden zahlreiche Mängel festgestellt“, sagte Bürgermeister Frank Groos (parteilos). Deshalb sei ein Rückbau denkbar, um die frei werdende Fläche als Bauplatz zu vermarkten. Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss, der Ausschuss für Soziales, Sport und Kultur, der Bau- und Umweltausschuss sowie Sebastian Steul (FDP) den Beschlussvorschlag begrüßten, betonte Markus Roth (BWG), dass Teile der frei werdenden Gelder, die durch den Verkauf der entstehenden Bauplätze eingenommen werden, für Kompensationsmaßnahmen in Oberbrechen genutzt werden müssten. Nach einigen Wortmeldungen einigten sich die Gemeindevertreter darauf, dass der erzielte Erlös zukünftig für die Neugestaltung und Optimierung von Spiel- und Bolzplätzen genutzt werde und dabei Oberbrechen definitiv mitberücksichtigt werden solle.

Thema Friedhöfe

„Die Gemeinde hat in den vergangenen Monaten mit der Limburger Gärtnerei Lorenz und der ortsansässigen Firma Kramm zwei Kooperationspartner gefunden, die zu einer deutlichen Aufwertung des Friedhofs in Niederbrechen beitragen können“, sagte Bürgermeister Frank Groos. Daraufhin votierten alle 22 anwesenden Gemeindevertreter für das Projekt „Gärtnerbetreute Grabanlagen“, welches in Kooperation mit der Treuhandstelle für Dauergrabpflege und den beiden Firmen realisiert werden wird. Nun galt es noch zu klären, wer die Aufgabe eines neuen Wegebaus auf dem Gelände übernimmt. „Es gibt dabei zwei Möglichkeiten. Entweder beteiligt sich der Bauhof an dem Projekt. Dies führt allerdings zu Kosten, die die Gemeinde tragen muss. Oder die Treuhandstelle und die Firma Lorenz suchen nach einem Subunternehmer für den Wegebau“, erklärte der Bürgermeister.

Der Sozial-, Kultur- und Sportausschuss, Markus Roth (Bürgerliche Wählergemeinschaft Brechen) und Gerd Roos (Freie Wählergemeinschaft Brechen) betonten, dass bei dem Wegebau eine finanzielle Beteiligung nicht sinnvoll sei. Deshalb stimmten sie, wie auch die Mehrzahl der Gemeindevertreter, für die Beauftragung eines externen Unternehmens durch die Treuhandstelle und die Gärtnerei Lorenz. Dabei müssten diese die Kosten für das Projekt tragen.

Parken ist schwierig

Außerdem hat das Gemeindeparlament beschlossen, dass Stellplätze für Kraftfahrzeuge nicht durch Abstellplätze für Fahrräder ersetzt werden, da die Parkplatzsituation in der Gemeinde Brechen ohnehin schon schwierig sei.

Auch die Planung für das Neubaugebiet „Mergel“ in Oberbrechen wurde vorangetrieben. Das Gremium beschloss, den Kaufpreis für die Flächen auf 21 Euro pro Quadratmeter festzulegen. Der Ankaufspreis der Gemeinde Brechen wurde somit nochmals um drei Euro pro Quadratmeter angehoben. Die Forderung einiger Grundstückseigentümer, die ihre Flächen für 25 bis 28 Euro pro Quadratmeter verkaufen wollten, sei nicht diskutabel, da ähnliche Preise nicht einmal in Limburg zustande kämen, obwohl dort eine deutlich bessere Infrastruktur vorhanden sei, hieß es. „Eine weitere Erhöhung des Kaufpreises wird somit ausgeschlossen“, sagte der Bürgermeister. Zuvor hatten sich Theda Ockenga (SPD) und Gerd Roos gegen die Steigerung des Preises ausgesprochen. Beide wurden von der Gemeindevertretung allerdings deutlich überstimmt.

Emstalhalle

Weiter teilte der Bürgermeister mit, dass sich der Abbruch der Emstalhalle um wenige Tage verzögern werde, da der Kellerbereich noch nicht vollständig leergeräumt sei. Trotzdem verfolge man das Ziel den Zeitplan der Sanierung möglichst einzuhalten.