Zwei Tote bei Unfall auf A 3

Der Fahrer dieses holländischen Lkw, der Äpfel geladen hatte, bemerkte das Stauende auf der A 3 zu spät und schob den Reisebus, der im Auftrag von Flixbus unterwegs war, auf einen vor ihm wartenden 40-Tonner.

Unzählige Notfallsanitäter, Feuerwehrleute und Notärzte kümmerten sich um die Verletzten.

Nur noch tot geborgen wurde der Fahrer des Kleinlasters.

Bei einem schweren Auffahrunfall auf der A 3 zwischen Bad Camberg und Limburg-Süd starben gestern Morgen ein Lkw- und ein Busfahrer, der im Auftrag von Flixbus unterwegs war. Die Autobahn blieb zwischen Bad Camberg und Limburg Süd stundenlang gesperrt.

Nassausiche Neue Presse vom 14.02.2018 von Klaus-Dieter Häring und Rebecca Röhrich

Brechen. Gestern gegen 9.20 Uhr hatte sich in Höhe von Werschau auf der rechten Fahrspur in Richtung Köln ein Stau gebildet. Der Fahrer eines 40-Tonners bemerkte das offensichtlich zu spät und fuhr auf den vor ihm stehenden Fernreisebus auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Bus auf den Kleinlaster geschoben und dieser auf den einen weiteren Lastwagen.

Bei dem Unfall starben der 47-jährige Fahrer des Herner Bus-Unternehmens, einem Subunternehmer von Flixbus, und der 53-jährige Fahrer des Kleinlasters. Der Unfallverursacher, ein 32-jähriger Beschäftigter eines holländischen Unternehmens, musste von der Feuerwehr aus seinem Fahrerhaus befreit werden und schwerstverletzt per Rettungshubschrauber in eine Klinik abtransportiert werden. Mehrere Fahrgäste des Fernbusses und der Chauffeur des vorderen Lkw wurden ebenfalls verletzt in Krankenhäuser eingeliefert.

Weiterer Crash bei Idstein

Die Autobahn war während der Rettung der Unfallopfer und der Bergung der Fahrzeuge bis zum Nachmittag komplett gesperrt; der linke Fahrstreifen wurde erst gegen 15 Uhr wieder freigegeben. Die Polizei leitete den Verkehr an der Ausfahrt Bad Camberg ab. Wer in den Stau gefahren war, musste allerdings stundenlang ausharren.

Am Nachmittag gab es zwischen Niedernhausen und Idstein die nächste Vollsperrung: Ein Autofahrer prallte auf einen Lkw und starb dabei. Am Abend musste die A 3 an der ersten Unfallstelle dann erneut abgesperrt werden, um den Bus abschleppen zu können.

Oliver Reidegeld vom ADAC Hessen-Thüringen sieht eine Möglichkeit, solche schwere Unfälle durch Lkw zu vermeiden oder wenigstens abzumildern: durch den Einsatz von Notbremsassistenten. „Seit 2015 sind diese EU-weit für alle erstzugelassenen Lkw über acht Tonnen und Busse vorgeschrieben.“ Ab November gelte diese Vorschrift auch für Lkw ab 3,5 Tonnen. Allerdings seien noch viele ältere Fahrzeuge ohne solche Systeme auf den Straßen unterwegs.

Ein weiteres Problem aus seiner Sicht: „Leider fordert selbst die neue Vorschrift von den Notbremsassistenten nur eine Geschwindigkeitsreduktion um 20 km/h. Unsere Unfallforschung hat jedoch gezeigt, dass heutige Systeme deutlich mehr leisten können. Gerade bei langsam vorausfahrenden Fahrzeugen sollte durch die Notbremsung mit Hilfe des Assistenzsystems eine Kollision gänzlich vermieden werden.“