Regen schreckt Radler nicht

Die kurze Regenpause wurde sichtlich genossen, dann traten Mama und Tochter wieder kräftig in die Pedale.

Nassauische Neue Presse vom 08.05.2017 von Helmut Volkwein

Der Dauerregen tat dem gestrigen Fahrradsonntag im Goldenen Grund einigen Abbruch. Diejenigen, die sich vom schlechten Wetter nicht abschrecken ließen, hatten gleichwohl ihren Spaß.

Selters-Niederselters. Regen, Regen und nochmals Regen. Der Wettergott meinte es mit dem 12. Fahrrad-Sonntag nicht gut. Das Wetter hielt sicher viele ab, besonders mit Kindern, mitzufahren, oder sie verkürzten die geradelte Strecke. Der Startschuss für die Rundtour durch das Emsbach- und das Wörsbachtal fiel am Morgen am Taunushof in Wörsdorf, und wer die komplette Runde fahren wollte, musste auf jeden Fall diese Stempelstelle passieren, Neben der großen Strecke von insgesamt 45 Kilometern wurde für ambitionierte Radler eine Zusatzschleife über Esch und Bermbach angeboten, dann betrug die Rundtour insgesamt stolze 50 Kilometer.

Nach den großen Erfolgen der letzten Jahre hatten die beteiligten Kommunen Bad Camberg, Brechen, Hünfelden, Hünstetten, Idstein und Selters beschlossen, zum zwölften Mal den Familien-Fahrradsonntag anzubieten. Inzwischen kennen viele tausend Radfahrer das Logo mit dem überdimensionalen Fahrrad zwischen Emsbach und Wörsbach, viele fahren die Strecke nicht nur am Fahrrad-Sonntag, sondern das ganze Jahr über. Die Rundtour führt durch das romantische Wörsbachtal und das Emsbachtal mit wunderschönen Landschaftsansichten und Aussichten. Es ging über Idstein, Bad Camberg, Selters, Brechen, Hünfelden und Hünstetten zurück nach Idstein. Nicht nur am Endpunkt der Rundtour in der malerischen Idsteiner Altstadt mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten, sondern bereits unterwegs erwarteten die Radler Stationen, um sich ihren Stempel abzuholen, eine kurze Pause einzulegen und sich zu stärken.

An der Station der DLRG am Niederselterser Freibad wartete auf die Radler ein ganz besonderer Service. Hier codierte Mariana Wüst von der Limburger Polizei, unterstützt von zwei Kollegen, die Räder und stieß mit diesem sinnvollen Angebot auf großen Zuspruch. Das Interesse war so groß, dass sie sogar Wartelisten erstellen musste, denn sie wollte auf jeden Fall alle Codierwünsche erfüllen. Und wer mit einer Panne in Niederselters eintraf, der konnte hier mit Hilfe rechnen. Die DLRG-Mitglieder hatten für die Radler einiges organisiert, so Spezialitäten vom Grill und dazu von den DLRG-Frauen selbst gemachte Salate, selbst gebackene Kuchen und frischen Kaffee. Die angebotenen Speisen und Getränke wurden von den eintreffenden, nassen Radlern gerne angenommen, und viele legten in dem von der DLRG aufgestellten Zelt eine willkommene Trockenpause ein. Seit nunmehr zwölf Jahren betreut die DLRG-Ortsgruppe Selters die Stempelstelle am Freibad, und Sandra Jost, Malaika Rembser sowie Carolin Klabes sorgten mit ihrem Team für die gute Bewirtung. Auch Bad Cambergs neuer Bürgermeister Jens-Peter Vogel legte hier mit seiner Tochter eine Rast ein und stärkte sich, ehe es weiter nach Bad Camberg ging. Bürgermeister Bernd Hartmann: „Ich freue mich dass die DLRG Selters seit nunmehr zwölf Jahren die Station am Schwimmbad betreut und Hunderte Radfahrer jedes Jahr bewirtet werden. Dafür mein Dank an die DLRGler die mit großem Engagement dafür sorgen, dass die Teilnehmer gerne an die Station in Niederselters zurückdenken.“

Neben den landschaftlichen Schönheiten wartet der Rundkurs mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf, etwa das Hofgut Gnadenthal mit Äbtisinnenhaus, die 1000 Jahre alte Berger Kirche, der Gefangenenturm und Reste der Stadtmauer in Niederbrechen, die Altstadt von Bad Camberg und Schloss und Hexenturm in Idstein. Die Route ist absolut familienfreundlich, für Taunus-Verhältnisse hat sie relativ wenige kurze Steigungen und sie verläuft auf gut befestigten Wegen. hvo