Max Global Sportpark macht FCA schuldenfrei

Bürgermeister Frank Groos, der FCA-Vorsitzende Klaus Stillger und Investor Max Stillger (von links) vor der neuen Hinweistafel im "Max Global Sportpark".

NIEDERBRECHEN   Fußballer verkaufen Namensrechte an Investmentfonds

Der FC Alemannia Niederbrechen steht seit 1911 für Fußball mit Tradition – und geht jetzt auch bei der Vermarktung einen modernen Weg. Der Verein verkauft die Namensrechte der Sportanlage für zunächst fünf Jahre an einen von der Firma des „Niederbrechener Bubs“ Markus „Max“ Stillger gemanagten Investmentfonds: Das Gelände am Mittelweg heißt ab sofort Max Global Sportpark. 

Vorsitzender Klaus Stillger und Max Stillger enthüllten am Freitagabend vor der Jahreshauptversammlung im Beisein von Bürgermeister Frank Groos (parteilos) eine Tafel mit dieser Aufschrift. „Wir freuen uns über diese neue Einnahmequelle“, sagte der FCA-Chef. „Ich bin froh, dass mein Heimatverein diese Idee umgesetzt hat“, erläuterte der Investor. Aufgrund einer weiteren Vereinbarung mit Max Stillger kann die Alemannia die Restschulden aus dem Neubau des Vereinsheims komplett abbauen; vor zehn Jahren benötigte sie dafür ein Darlehen in Höhe von 120.000 Euro. Frank Groos zeigte sich entspannt, weil der Finanzdienstleister gleichzeitig eine dafür hinterlegte Bürgschaft der Gemeinde abgelöst hat. „Der FCA ist nicht nur wirtschaftlich hervorragend aufgestellt. Wir können stolz sein, einen solchen Verein in unserer Gemeinde zu haben“, sagte der Bürgermeister.  

Die Pacht richtet sich nach dem Volumen des Max-Global, in dem auch viele Mitglieder des FCA investiert sind: Jährlich 0,015 Prozent; bei einem Fondsvolumen von derzeit 33,5 Millionen Euro sind das rund 5000 Euro im Jahr. Max Stillger äußerte sich optimistisch, dass diese Summe kontinuierlich steigen wird und dann für die Jugendarbeit verwendet werden kann. „Das Fondsvolumen hat sich in den vergangenen drei Jahren – nicht zuletzt aufgrund der sehr guten Wertentwicklung - verdoppelt. Wenn das weiter anhält, könnte die Pacht sich in den kommenden Jahren auf rund 10.000 Euro verdoppeln“, so der 59-Jährige. Laut Stillger „ein innovatives Modell, das in Deutschland seinesgleichen sucht“. 

Er verwies auf eine aktuelle Rangliste im Anlagemagazin „Rendite“ der Börsen-Zeitung: Danach belegt der Max Global in seiner Kategorie („Mischfonds Global flexibel“) Platz zwei von 1.657 Fonds. „Auf diese Entwicklung sind wir sehr stolz“, sagte der Unternehmer. Auch in anderen Ranglisten stehe der Max Global als vermögensverwaltender Fonds im Performancevergleich auf Sicht von einem, drei, fünf oder zehn Jahren im Spitzenbereich.

In der anschließenden Jahreshauptversammlung zeichnete der Verein Max Stillger mit coronabedingter Verspätung für 50-jährige Mitgliedschaft aus. Mit 8 Jahren hatte er beim FCA begonnen und bis zur A-Jugend in allen Nachwuchsteams gespielt; nach Jahren der „Wanderschaft“, die ihn nach Eisbachtal, Elz, Löhnberg und Villmar führten, kehrte er Ende der 80er Jahre zum FCA zurück, mit dem er auch nach seiner aktiven Zeit stets eng verbunden blieb. 

(Bericht: Joachim Heidersdorf, Foto privat)