Gefallene und Vermisste des 2. Weltkriegs

Vor 75 Jahren, im September 1939, begann der Zweite Weltkrieg, der unzählige Opfer gefordert hat - Schätzungen zufolge kamen weltweit zwischen 60 und 70 Millionen Menschen ums Leben. Es waren nicht nur Soldaten, die ihr Leben ließen – mehr als die Hälfte waren zivile Opfer. Hinzu kommen Millionen von Vermisste, über deren Verbleib nichts bekannt ist. 11 Millionen deutsche Soldaten sollen sich bei Kriegsende in Kriegsgefangenschaft befunden haben; nach US-Schätzungen starben davon mehr als 1,2 Millionen.

Mahnmale, Gedenkstätten oder Gedenktafeln erinnern an die Gefallenen, Vermissten oder durch die Kriegs- und Nachkriegswirren ums Leben gekommenen Menschen - auch in den drei Ortsteilen der Gemeinde Brechen. Anlässlich des 75. Jahrestages des Beginns des 2. Weltkrieges hat das Gemeindearchiv Brechen ein Heft ihrer Schriftenreihe herausgegeben, das mit Namen, Kurzinformationen und Fotos die Erinnerung an die Opfer festhalten möchte. Aufgeführt sind die Gefallenen, Vermissten oder durch Kriegswirren ums Leben gekommenen Menschen, die in Niederbrechen, Oberbrechen oder Werschau geboren wurden, gelebt haben oder deren Familien durch Evakuierung oder Vertreibung hier eine neue Bleibe gefunden haben.

Grundlage waren zunächst die Gefallenen- und Vermisstenlisten sowie die Namen auf den Gedenktafeln der drei ehemals selbstständigen Ortsteile. Eine große Hilfe waren die zahlreichen Gespräche mit den Hinterbliebenen und die von ihnen zur Verfügung gestellten Informationen, Sterbebildchen und Fotos. Somit konnten die vorliegenden Angaben vervollständigt und den Toten und Vermissten in Form von Porträts ein Gesicht gegeben werden.

Das Heft umfasst neben den Gefallenen und Vermissten auch die Menschen, die in Folge des Krieges in Lazaretten oder Krankenhäusern, in Kriegsgefangenschaft, durch Luftangriffe in der Heimat oder im Verlauf der Kriegs- und Nachkriegswirren ums Leben gekommen sind. Insgesamt dokumentiert das Heft das Schicksal von 360 Personen, von denen rund 140 als vermisst gelten.

Sind es in den ersten beiden Kriegsjahren zwei (1939) bzw. acht (1940) Gefallene bzw. Vermisste, so steigert sich die Zahl von Jahr zu Jahr: 1941: 31, 1942: 45, 1943: 60, 1944: 101 und 1945ff: 103. Erschreckend ist auch das jeweilige Alter der Toten und Vermissten: 40 junge Menschen haben das 20. Lebensalter nicht erreicht, 87 der Opfer wurden zwischen 20 und 24 Jahre alt, 71 starben zwischen 25 und 29, 62 zwischen 30 und 34 und 45 zwischen 35 und 39.
All diese Zahlen können aber nicht das Leid und die Trauer wiederspiegeln, die der Tod und das Fehlen so vieler Menschen in den Familien und der Gemeinde verursacht hat: Kinder verloren ihre Väter, Eltern ihre Kinder, Frauen ihre Männer oder Verlobten