Nassauische Neue Presse vom 09.10.2017 von Helmut Volkwein
Langsam nähert sich die Kirmessaison dem Ende. Am Wochenende erlebte die Region eine wahre Top-Kirmes in Niederbrechen. Die Gäste zogen an allen Tagen in Scharen ins Festzelt.
Niederbrechen. Während in vielen Orten die traditionelle Kirmes einem Oktoberfest oder Hüttengaudi weichen musste, hielt man in Niederbrechen an der althergebrachten Tradition fest, mit Rock-Abend am Freitag und traditioneller Kirmes am Wochenende bis einschließlich Frühschoppen am Kirmesmontag. Das hat sich gelohnt. Es zeigte sich, dass man nicht unbedingt auf jeden neuen Zug aufspringen muss, denn was sich an allen Kirmestagen hier in Niederbrechen abspielte, war einmalig und ist sicher der Traum vieler umliegenden Ortschaften, die mit Kirmesmüdigkeit zu kämpfen haben.
Riesige Resonanz
Diese Kirmes ist ein absolutes Highlight, sowohl was die Stimmung anbetrifft als auch die riesige Resonanz. Während in zahlreichen Orten der Rock-Abend mangels Besucher abgeschafft wurde, zogen die Rockfans am Freitagabend in hellen Scharen nach Niederbrechen und sorgten für ein volles Zelt.
Für die Kirmesburschen und Mädchen hatte das lange Warten auf „ihre“ Kirmes endlich ein Ende, sie zählten die Tage bis es soweit war und der erste Einzug ins Festzelt erfolgte. Die Kirmesgesellschaft, der FCA Niederbrechen und der MGV Frohsinn hatten sich mächtig ins Zeug gelegt.
Traditionell gab es zum Auftakt wieder „Rock im Zelt“. Die drei Bands „AB / CD“, „Still Counting“ und „Outback“ waren nach Niederbrechen gekommen und boten eine tollen Rocknacht. Den Anfang machte „AB / CD“. Sie feierten im letzten Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum, aber trotz 25 Jahre Bühne war bei den Musikern von Abnutzung oder Müdigkeit absolut nichts zu spüren, ganz im Gegenteil sie schafften es, als erste auftretende Band für Stimmung im weiten Rund zu sorgen und heizten ordentlich ein. Als Hauptgruppe spielte „Still Counting“, die fünf Musiker aus Hessen sind ihrem Vorbild, der Band VOLBEAT zum Verwechseln ähnlich, sie couvern nicht einfach nur, sondern kamen dem Original auch in der Bühnenperformance sehr nahe. Zum krönenden Abschluss des Rock-Abends eroberte die Brecher Band „Outback“ die Bühne und rockte, wie die vergangenen Jahre das Festzelt.
Zug im Fackelschein
Nach diesem tollen Kirmesauftakt eröffneten Bürgermeister Frank Groos und Pfarrer Ernst Martin Benner am Samstagabend am „Alten Rathaus“ die Kirmes im Fackelschein offiziell. Mit Musikbegleitung ging es zum Festplatz. Dort hatten die Kirmesburschen und -mädchen endlich ihren langersehnten ersten Einzug. Die Gruppe „5028 Lärmpolizei“ sorgte für Top-Stimmung im Festzelt, in das unaufhörlich, überwiegend junge Kirmesfans, einzogen.
Kurze Zeit später wäre ein weiterer Einzug fast wegen Überfüllung des Zeltes gescheitert, aber die Besucher bildeten eine Gasse, die zwar sehr schmal war, aber einem Lindwurm gleich, an den Händen haltend, schafften es die Kirmesburschen und -mädchen bis auf die Bühne und schmetterten dort ihren Kirmesschlachtruf ins weite Rund des Zeltes. Bis weit in den nächsten Tag wurde gefeiert, und manch einer war am Sonntagmorgen sicher noch im Land der Träume, als es hieß aufstehen, um das feierliche Hochamt in der Pfarrkirche St. Maximin Niederbrechen zu besuchen.
Heue Frühschoppen
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es das traditionelle Ständchen im Pfarrhof und der Nachmittag startete mit dem beliebten Familientag im Kirmeszelt. Musikalisch wurde der Sonntag Nachmittag vom Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen, sowie den Tanzgruppen des MGV Frohsinn gestaltet. Am frühen Abend übernahm der „Bahni Express“ das musikalische Ruder und am Abend lud DJ Knobe zur Disco Party ein, dies alles bei freiem Eintritt. Am heutigen Kirmesmontag heißt es, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, um den Kirmesfrühschoppen zu feiern. Für die nötige Stimmungsmusik sorgte das Blasorchester des TV Niederbrechen. Höhepunkte werden gegen Mittag die Einzüge der Jubiläumsjahrgänge sein. Am Abend spielt noch einmal die „5028 Lärmpolizei“ auf, und nach der Kirmesverlosung wird die Kirmes 2018 übergeben.
